Auf den Spuren des Phreaking
Wie alle guten Geschichten fing alles mit einer Spielzeugpfeife an. Es bleibt einfach so: Die besten Einfälle hat man morgens über seine Müslischale vertieft. So oder ganz anders muss es auf jeden Fall einem der berühmtesten Hacker der Welt ergangen sein. Denn die Miniaturflöte aus seiner Müslipackung war das Tor zur Hackerstory des Jahrhunderts. Und gab ihm seinen Namen: John „Captain Crunch“ Draper.
Draper hackte schon Computer, als es bei diesen noch nicht wirklich etwas zu hacken gab. Wir befinden uns in den frühen 70’ern, als das größte öffentliche Computernetzwerk noch aus einem Telefonnetz bestand und das Internet ferne Zukunftsmusik war. Zu genau dieser Zeit bekam Draper einen unbezahlbaren Tipp von einem seiner Hacker-Kollegen. Es ging um die Frühstücksflocken von Cap’n Crunch und das beigelegte Gimmick: Eine Spielzeugflöte, die einen ganz besonderen Ton von sich gab, wenn man hineinpfiff: Ein „e“ mit der Frequenz von 2600 Hertz.
So entstand Zeitalter des Phreaking: dem Knacken von analogen Telefonsystemen, um kostenlos oder auf Kosten anderer telefonieren zu können. Pfiff man nun diesen Ton in einen Telefonhörer, konnte man sich in das Telefonsystem hacken und gratis Telefongespräche führen.
Die kriminellen Machenschaften einer Spielzeugflöte
Was Draper so berühmt machte, war aber nicht diese Entdeckung. Sondern, dass er das „Phreaking“ für jeden zugänglich machte: Draper nahm den Flötenton auf Band auf und baute damit Multi-Frequenzgeräte in einer alten blauen Kiste. Die Blue Box war geboren. Nun konnte jeder in den Genuss des Phreakens kommen!
Von Blue Boxing zu Steve Jobs
Blue Boxes wurden später viele nachgebaut und unter anderem teuer verkauft. Kein Wunder also, dass auch Steve Jobs zu der Zeit mit dem Verkauf von Blue Boxes sein erstes Geld verdiente. Wenn man es so möchte, baut Apples Erfolgsgeschichte also auf einer Hackerstory auf, die ihresgleichen sucht. Quintessenz dieser Geschichte: Eine Kinderflöte reichte damals aus, um ein enormes Vermittlungssystem zu täuschen – heute denkbar unmöglich.
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