27. January | Category: Event
Author: Jasleen Kaur
Jasleen ist Content Marketing Managerin bei MATESO. Schon vor ihrer Zeit bei MATESO hat sie bereits Erfahrungen in der IT-Sicherheitsbranche gesammelt. Wenn sie nicht gerade etwas schreibt oder liest, ist sie wahrscheinlich auf einem Wanderweg unterwegs oder genießt die Zeit in einem Café.
Heute ist der Datenschutztag 2022 und den wollen wir mit euch feiern! Jedes Jahr am 28. Januar findet dieser Aktionsfeiertag statt, um ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Privatsphäre im Internet zu schaffen. Ein Anspruch, den auch MATESO mit vollem Herzen verfolgt!
Ins Leben gerufen wurde der Datenschutztag vom Europarat im Jahr 2006, um an die Unterzeichnung der Europäischen Datenschutzkonvention zu erinnern. 2008 schlossen sich sogar die USA und Kanada der Initiative der Europäischen Kommission an. Ziel dieses besonderen Tages ist es, Bürger, Unternehmen und Nutzer für die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten zu sensibilisieren.
Heutzutage spielt das Thema Datenschutz eine große Rolle in unserem Leben. Ob beim Surfen im Internet, der gemeinsamen Nutzung von Daten, in den sozialen Medien, beim Einloggen in Accounts und auch Siri und Alexa müssen den Datenschutzbestimmungen entsprechen. Diese Liste könnte endlos weitergeführt werden …
Vorbei sind die Zeiten, in denen Diskussionen über den Datenschutz irrelevant, unbedeutend, ja sogar lächerlich erschienen. Dokumentarfilme wie „The Great Hack“ und „The Social Dilemma“ zwingen uns heute dazu, die Verwendung von persönlichen Daten vor allem in sozialen Netzwerken kritisch zu hinterfragen.
Robert W. Proctor, Professor des Institutes für psychologische Wissenschaften der Purdue University, bringt es auf den Punkt:
„Menschen, die sagen, dass sie sich um die Sicherheit bemühen, tun eine Menge sehr unsicherer Dinge“.
Aktionstage wie dem heutigen Tag des Datenschutzes werden ins Leben gerufen, um den Dialog zu fördern, das Bewusstsein zu schärfen und zum Handeln anzuregen. Es ist wichtig, dass jeder einmal die Verarbeitung seiner persönlichen Daten im Internet kritisch hinterfragt und sich auch um die Sicherheit im Internet Gedanken macht.
Aber wie viele von uns tun das wirklich? Und wenn ja, ist es nur an diesem einen Tag?
Deshalb befragen wir heute einen wirklichen Sicherheitsexperten zu diesem Thema – Sascha Martens, CTO von MATESO.
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Das Internet hat unser Leben so viel einfacher gemacht, aber die Verwaltung unserer persönlichen Daten ist heute komplexer denn je. Oder sind wir einfach faul geworden, unsere persönlichen Daten zu schützen?
Sascha: Nein, ich glaube nicht unbedingt, dass wir faul geworden sind. Aber sicherlich ist unser digitales Leben und die dahinterliegenden Werte komplexer, wichtiger und allgemein präsenter geworden. Die Fähigkeit, diesen Teil unseres Lebens zu schützen, ist einfach nicht in gleichem Maße gewachsen – vielleicht wegen der Komplexität vom Thema Sicherheit an sich.
Welche Herausforderungen hat die Pandemie im Hinblick auf die Datenerfassung und die Einhaltung von Vorschriften ans Licht gebracht? Vor einem Jahr hat noch niemand über diese Dinge gesprochen.
Sascha: Vor den Auswirkungen dieser neuen Realität gab es eine große Kluft zwischen diesen zwei Positionen. Neue Mitarbeitende, die die von überall aus auf der Welt arbeiten können und wollen. Und die, die einfach dachten, dass 100 %ige Remote Arbeit niemals Realität werden würde und dass sie sich darüber sicher sein könnten.
Glaubst du, dass sich die Menschen seit der Pandemie bewusster sind, was mit ihren persönlichen Daten geschieht? Oder sind wir eher falsch informiert?
Sascha: Ich denke, die Pandemie hat jedem das allgegenwärtige Risiko von Cyberattacken vor Augen geführt. Sie hat uns in die richtige Richtung gebracht. Je mehr Menschen anfangen, über ihre Daten, die Daten ihrer Unternehmen und diese Verbindungen nachzudenken, desto besser. Das ist eine großartige Gelegenheit, die Wichtigkeit von Cybersicherheit auf das nächste Level zu heben.
Wenn wir einmal bei null starten – wie können wir unsere Online-Präsenz absichern?
Sascha: Das ist kein Geheimnis: Updates. Immer alles auf dem neuesten Stand halten – aber wirklich alles: Fernseher, Lautsprecher und, falls sie bereits smart sind, auch unsere Kühlschränke. Last but not least: natürlich auch unsere Passwörter!!! Kein Scherz: buchstäblich bei jedem Angriff spielen kompromittierte Passwörter eine Rolle!
Betreffen mich Datenschutzverletzungen überhaupt? Sind das nicht nur Statistiken?
Sascha: Nein. Definitiv nicht. Vor ein paar Jahren wäre es vielleicht noch theoretisch möglich und nicht allzu gefährlich gewesen, aber heute wird jeder verfügbare Datenpunkt genutzt – um Meinungen zu ändern, Produkte zu platzieren und natürlich um die Tür zu weiteren Daten zu öffnen.
Wie kann ich mein Unternehmen oder zumindest mein Team dazu bringen, das Datenschutz-Thema ernster zu nehmen? Gibt es eine Liste zum Abhaken?
Sascha: Ja, es gibt eine Reihe von einfachen, schnellen Maßnahmen, die Teams umsetzten können. Eine besonders wichtige ist Schatten-IT (Tools und Geräte, die nicht von der IT-Abteilung kontrolliert und abgesichert werden) auf null zu reduzieren! Ja, das bedeutet sicherlich Aufwand für die IT-Teams und ja, der sichere Weg ist vielleicht etwas weniger bequem … Aber auf diese Weise kann die IT-Abteilung die Bedürfnisse der Mitarbeitenden verstehen und es ist sehr effektiv, wenn man sicherer werden will!!!!